Das kleine Eszett ß bekommt ein großen Bruder

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Das ß (Eszett ausgeschrieben) nennt man auch das scharfe s. Das Deutsche Institut für Normierung (DIN) hatte bemängelt, dass das “besondere„ deutsche Sonderzeichen ß eine Variante zur Großschreibung fehlt. Diesen Vorschlag hat dann wiederrum das Internationale Standardisierungs-Organisation (ISO) zugestimmt. Eine großgeschriebene Variant vom Eszett wird also in den internationalen Schriftzeichenkatalog aufgenommen. Auch die Bundesregierung hatte grünes Licht bereits im letztem September gegeben.Eszett ß scharfes S

Der ISO-Zeichensatz 10646 wird also an der Position 0x1E9C dem großen ß nach fast 130 bestehen das kleinen ß einen festen Platz erhalten.

Web.de hatte weiter berichtet, dass es in der ehemaligen DDR bereits Versuche für ein großen Eszett gab (GROßEN DUDEN der DDR) wie der Leipziger Typograph Andreas Stötzner berichtetete, dass seiner Meinung nach wohl “eingeschlafen sein„.

Momentan gilt die Regel, dass man bei nur mit großgeschriebenen Wörtern anstatt ß nunmal SS schreibt und da könnte man laut Cord Wischhöfer vom Deutschen Institut für Normierung (DIN) eine Sprach- und Sinnverwirrung feststellen. Es wird das Beispiel MASSE genannt. Da es sowohl das Wort Masse als auch das Wort Maße existiert und diese nunmal einen komplett anderen Sinn/Bedeutung haben.

Wegen den behördlichen Großschreibung der Namen kam es auch zu Verwechslungen, was in Steuerangelegenheiten besonders schlimm war, daher einigte man das Eszett auch da kleinzuschreiben.

Nun bemühen sich Schrift-Designer ein Aussehen für das großen ß zu finden. In Der Fachzeitschrift “Signa„ wird jedes Detail der Arbeit der Künstler dokumentiert. Man muss eine Version finden, die man als Großbuchstaben ansieht und nicht mit einem B verwechseln kann.

Momentan zeigt auf der deutschen Tastatur bei einem großen ß die Programme ein Fragezeichen, bin gespannd wo dieses erscheinen wird oder man dem ß einen Platz bei den restlichen Buchstaben geben wird, als quasi 27. Buchstabe, wie es Web.de nannte.

Meine Meinung dazu:

Ich bin generell der Meinung das ß abzuschaffen und in einer mindestens 10 Jahre dauerenden Übergangsphase ss bzw. ß beides für richtig ansehe. In der Schweiz und Liechtenstein beispielsweise gibt es bereits seit 1906 kein ß, wie auch die Wikipediaschreibt.

Unsere Professoren schreiben eigentlich alle “dass„ mit ß und sonst habe ich das Gefühl das sie von der neuen Rechtschreibung, die mitten in meiner Schulzeit nachdem ich die alte gelernt hatte, eingeführt wurde, nie etwas gehört.
Ich halte nunmal in diesem Sinne die englische Sprache für besser, da es gar keine Sonderbuchstaben benutzt und “bloß„ Regeln wie “oo„ wird zu “u„ beim sprechen und “ee„ zu “i„.

About Grischa

Grischa hat im Dezember 2005 diesen Lernblog gestartet. Er studierte Wirtschaftsinformatik und leitet das Projekt Lern-Online.net seit Mai 2002. Das Ziel von Lern-Online.net ist Schülern und Studenten Wissen verständlich zu erklären, kostenfrei anbieten und übersichtlich gliedern.

4 thoughts on “Das kleine Eszett ß bekommt ein großen Bruder

  1. Grischa Post author

    Hallo Tom,
    es gibt in der Typografie von Zeitungen und Zeitschriften und eigentlich allen Publikationen Stellen, die man extra nur mit großen Buchstaben schreiben. Wie momentan die Titel der Links hier im Lernblog (Suchen,Kategorien, Feeds abonnieren,…)

  2. Hans-Ulrich Dickmann

    Hab das Versal-ß doch schon vor Jahren erfunden und benutze es auch täglich und immer dann wenn ich nur Großbuchstaben verwende! Wie es aussieht? Kanns hier leider nur beschreiben: Starte von rechts oben das Versal-S, setze den Bogen nach links bis zur Zeilenmitte fort, knicke hier nach links unten ab (sozusagen in die untere Z-Hälfte) bis zur Fußlinie, von hier waagerecht nach rechts vervollständigen. Es ist das Versal-ß entstanden, das ähnlich wie eine kopfstehende 3 aussieht – eine logische Lösung des Problems, meine ich, und leicht für jedes Alphabet umzusetzen! Allerdings beanspruche ich das Copyright :-) !

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