Schüler werden auf das Leben nach der Schule schlecht vorbereitet

  Veröffentlicht am: Aktualisiert am:    8 Kommentare zu Schüler werden auf das Leben nach der Schule schlecht vorbereitet

In meinem vorletzten Artikel hatte ich ein wenig die Zeit nach der „(Schul-)Ausbildung“ behandelt und darauf hingewiesen, worüber man sich alles informieren und gegen welche Risiken man sich eventuell versichern sollte.

Viele Jugendliche können ihren 18. Geburtstag kaum abwarten. Endlich volljährig und machen was man will. Natürlich bringt die Volljährigkeit gewisse Vorteile, aber auch viele neue Verantwortlichkeiten. So ist man für sein Handeln selbst verantwortlich. Auf den eigenen Beinen stehen, ist oftmals schwieriger als man denkt.

So im Falle meiner Cousine. Sie ist 23 und ausgebildete medizinisch-technische Assistentin. Sie hat nach Abschluss ihrer Berufsausbildung eine 3/4 Stelle in einem Krankenhaus erhalten. Sie erhält vielleicht 1.000 – 1.100  netto im Monat. Sie denkt daran auszuziehen. Natürlich soll es dann gleich eine tolle Wohnung in der nobelsten Gegend unserer Stadt sein. Ausgeben würde sie gerne dafür 200 – 250 Euro. Problem: Für dieses Geld gibt es in unserer Stadt und in der gewünschten Lage keine Wohnungen. Da muss sie schon mit 500  für eine kleine Wohnung rechnen. Hinzu kommen kosten für Strom/Gas, Essen/Trinken, Ausgehen, Telefon/Internet und (Berufs-)Kleider. Gerade für Letzteres wird gerne einmal mehr ausgegeben, auch wenn man mittlerweile Berufsbekleidung online shoppen und Geld sparen kann.

Ich habe in meinem Bekanntenkreis das Gefühl, dass die Jugend von heute in anderen Sphären schwebt. Ich weiß nicht, ob es nur bei mir der Fall ist. Man scheint zu glauben, dass Handyrechnungen & Co. weiterhin nicht von einem selbst bezahlt werden müssen. Dies führt mich wieder zu meiner Forderung, dass Schüler und Schülerinnen besser auf das Leben nach Schulzeit vorbereitet werden müssen. Ich gehöre seit längerer Zeit auch zu denjenigen, die Fächer wie „Sozial- und Medienkompetenz“ an Schulen fordern. Schüler müssen den vernünftigen Umgang mit (sozialen) Medien lernen, genau wissen, welche Daten sie wem und wo preisgeben sollten. Darüber hinaus wäre es nicht schlecht, wenn sie auch den vernünftigen Umgang mit Geld lernen würden.

Natürlich muss es hier auch die entsprechend ausgebildeten Lehrkräfte geben. An diesen scheitert es meist, da diese selbst zu wenig Offenheit für neue Themen mitbringen. Ich sage stets, dass diejenigen, die für die Bildung unserer Kinder verantwortlich sind, auch die Besten eines Landes sein müssen.

8 thoughts on “Schüler werden auf das Leben nach der Schule schlecht vorbereitet

  1. katzensitter

    Genau meine Meinung.

    Das schulisch vermittelte Wissen hat mit dem „realen“ Leben kaum etwas zu tun.

    Theorie ist schön und gut, aber Schüler sollten in der Schule viele mehr praktische Dinge für Ihr Leben lernen.

    Ich würde z.B. sofort den Religionsunterricht aus den staatlichen Schulen werfen und beispielsweise durch Hauswirtschaft ersetzen.
    Dann lernen die Kinder und Jugendlichen wenigstens schon mal, wie sie einen Haushalt führen.

  2. Mr. Jim

    Würde ich sofort unterschreiben! Die klassische Schulbildung muss ergänzt werden durch zusätzlichen Unterricht in Bereichen, die früher die elterliche Erziehung übernommen hat. Leider versäumen Eltern heutzutage mehr und mehr, wenn es um die „gute Kinderstube“ geht.

    Das Leben ist kein Gangsta-Rap-Video! Auf den Lehrplan gehören Fächer wie „Das Leben finanzieren“, „Respekt“ und „Anstand“.

  3. ali Post author

    Gestern im Fernsehen erfahren, dass Schulen mittlerweile auch Frühstück anbieten, da 1/7 der Schüler mit leerem Magen zur Schule kommen. Eltern sind auch nicht mehr das, was sie mal waren…

  4. Andreas

    Das Schlimme ist, dass viele Jugendliche mittlerweile nicht einen Satz unfallfrei schreiben können. Manchmal können sie noch nicht mal diesen Satz verbal kommunzieren.
    Vieles liegt aber auch an unmotivierten und pädagogisch minder talentierten Lehrern. Schlechter Lehrkörper produzieren nun mal Leerkörper (absichtlich falsch geschrieben)

  5. obat herbal xamthone plus

    sofort den Religionsunterricht aus den staatlichen Schulen werfen und beispielsweise durch Hauswirtschaft ersetzen.
    Dann lernen die Kinder und Jugendlichen wenigstens schon mal, wie sie einen Haushalt führen.

  6. Oneoftwo

    Ich finde ihr macht es euch hier ein bissel einfach. Deine Cousine hat bei 1.100€ netto (nochmal knapp 220€ abziehen sind wir bei ca. 880€) im Monat einen Stundenlohn von 9.17€ (ca. 7,30€ brutto und netto sind das gerade mal 0,67Cent über dem diskutierten Mindestlohn). Das bissel Geld reicht natürlich hinten und vorne nicht. Und unsere Gesellschaft fusst quasi darauf Bedürfnisse zu wecken, die sich nur der kleinste Teil überhaupt leisten kann. Das ist aber wohl schwerlich alles die Schuld deiner Cousine.

  7. Traum Leben

    Die Schüler werden durch die Schule eher in ihrer normalen gesunden Entwicklung eingeschränkt. Man stellt fest, dass lernen anstrengend ist und keinen Spaß macht.

    Schule verbaut vielen ihr Traumleben und später leben sie kein Glückliches leben.

    Natürlich in ein Grundwissen für jeden Menschen wichtig, aber zur Motivation der Schüler brauchen sie Selbstbestimmung.

  8. Rene

    Es sind aber nicht nur die Lehrer, sondern beginnt bei den Lehrplänen. Die Lehrer können doch auch nur das lehren, was Ihnen laut Lehrplan vorgegeben wird.

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