Grundlagen des Rechnungswesens verstehen

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Als ich Wirtschaftsinformatik studiert hatte, war Rechnungswesen wie bei allen Wirtschaftswissenschaften (WiWi) ein Modulfach. Rechnungswesen ist ein Teilgebiet der Betriebswirtschaftslehre (BWL). Es erfasst, steuert und verdichtet informatorisch die Geld- und Leistungsströme, die durch den betrieblichen Leistungsprozess entstehen. In diesen Artikel möchte ich euch gerne zeigen, wie man Grundlagen des Rechnungswesens verstehen kann.

In welchem Studium muss man das Rechnungswesen studieren?

Wie im Einführungstext schon gesagt ist das Rechnungswesen elementarer Bestandteil von allen Wirtschaftswissenschaften.

In den folgenden Bachelor-Studiengängen wird man gleich zu Beginn ein Modul Rechnungswesen vorfinden:

  • Betriebswirtschaftslehre (BWL)
  • Finanz- und Versicherungsmathematik
  • Sportsökonomie (SpOe)
  • Volkswirtschaftslehre (VWL)
  • Wirtschaftschemie
  • Wirtschaftsinformatik (WI)
  • Wirtschaftsingenieurwesen (WIW, WING)
  • weitere meist englischsprachige Studiumsbegriffe wie bspw. Business Administration

Rechnungswesen gehört damit zu den Pflichtmodule von jeder Wirtschaftswissenschaft. Mehr Hintergrund und Fachwissen zum Thema Rechnungswesen findet ihr auf der Website
www.rechnungswesen-verstehen.de
. Dort gibt es übrigens einen tollen Crashkurs für  die  Buchhaltung mit Übungen und Lösungen.

Grundlagen des Rechnungswesens verstehen

Grundlagen des Rechnungswesens verstehen

Grundlagen des Rechnungswesens verstehen

Zu den Studieneinheiten gehören die zwei großen Themenbereiche Buchführung & Bilanzierung sowie Kostenrechnung & Controlling. Damit ihr die Grundlagen des Rechnungswesens verstehen lernt, werde ich einzelne Bereiche des Rechnungswesens vorstellen. Zunächst fangen wir mit den zwei größten Themenkomplexen an:

Buchführung & Bilanzierung

Die Bilanz und die Buchführung gehören zum externen Rechnungswesen. Hier werden erstmal die Aufgaben und Teilbereiche des Rechnungswesens gelehrt.  Zum externen Rechnungswesen gehören auch noch das Inventar, der Jahresabschluss, der Lagebericht sowie Zwischen- und Sonderbilanzen und ein Konzernabschluss  (Jahresabschluss bzw. Zwischenabschluss für Konzerne).

Studieninhalte zur Buchführung

Es wird die Notwendigkeit der Buchführung erläutert und verschiedene Systeme der Buchführung vorgestellt. Dabei wird das Verfahren der doppelten Buchführung gezeigt. In einer Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) wird die Buchung von Geschäftsvorfällen gezeigt und oft geübt. In der Schweiz nennt man dies übrigens Erfolgsrechnung.

Den Studenten werden die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung beigebracht. Außerdem muss man alle Bestandteile eines Jahresabschlusses sowie die Inhalte von Anhang und Lagebericht kennen.

Studieninhalte zur Bilanzierung

Zu der Bilanzierung nach dem Handelsgesetz (HGB) muss man zunächst alle Ansatz- und Bewertungsvorschriften sich merken. Die Studierenden werden in den Aufbau und der Analyse der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) eingeführt. Außerdem sind der Risikobericht und der das Cashflow-Statement Bestandteile des externen Rechnungswesens.

Was heißt Cashflow?

Unter dem Begriff Cashflow versteht man eine betriebliche Kennzahl bei der Einzahlungen und Auszahlungen in einem bestimmten Zeitraum einander gegenübergestellt werden. Auf Deutsch kann man Cashflow mit Geldfluss, Kassenzufluss oder Kapitalfluss sagen.

Durch den Cashflow kann man Aussagen zur Liquidität (Zahlungsfähigkeit) und der Innenfinanzierung  einer Wirtschaftseinheit, wie eines Unternehmens oder auch einer Privatperson ermöglichen. Ich sage dazu immer, was unterm Strich raus kommt.

Kostenrechnung & Controlling

Das Controlling und die Kostenrechnung gehört zu den internen Rechnungswesen.

Studieninhalte zur Controlling

Unter dem Begriff Controlling versteht man die ausgeübte Steuerungsfunktion und Führungs- und Informationssystem innerhalb der Unternehmensführung (Management).

Im Studium werden zunächst die Grundlagen des operativen und strategischen Controllings gelehrt. Es werden diverse Management-Informationssysteme und das interne Reporting vermittelt.

Außerdem wird  gezeigt, wie das Controlling als Ansatz zur finanziellen Unternehmenssteuerung genutzt  werden kann. Dabei werden Kennzahlensysteme und die strategische Analyse genutzt.

Die Studierenden werden in das Thema Value Based Management (VBM) zur Performance-Steuerung eingeführt. Es handelt sich um das Modell der wertorientierte Unternehmensführung, das als Leitbegriff der modernen Unternehmensführung angesehen wird. Es ist die Aktivität, die als Ziel die Steigerung des Unternehmenswertes hat. Performance ist nämliche der englische Begriff für Leistung.

Darüber hinaus gehört zum Controlling auch das Wissen über das integrierte System zur Erfolgs-, Finanz- und Risikosteuerung.

Studieninhalte zur Kostenrechnung

Zunächst werden hier die Grundbegriffe der Kostenrechnung gelehrt. Dabei geht man auf die Themen Kostenarten- und Kostenstellenrechnung ein. Weiterhin gehören die Themenbereiche Kostenträgerzeit- und Kostenträgerstückrechnung dazu.

Weitere Arten der Kostenrechnung sind:

  • die Voll- und Teilkostenrechnung
  • die Normal- und Plankostenrechnung
  • sowie die Zielkostenrechnung

Man spricht von der also auch von der Kosten- und Leistungsrechnung (KLR). Diese unterliegt nicht den starken bindenden gesetzlichen Vorschriften, wie in der Finanzbuchhaltung (Fibu).

 

Taschenrechner mit Kalender auf dem Schreibtisch

Taschenrechner mit Kalender auf dem Schreibtisch

Weitere Bereiche des Rechnungswesens

Es gibt neben diesen zwei großen Themenbereiche des Rechnungswesens noch zwei weitere Bereiche.

Betriebswirtschaftliche Statistik und Vergleichsrechnung 

Dort gehört die betriebswirtschaftliche Statistik und der einzelbetriebliche sowie ein zwischenbetriebliche Vergleich (Benchmark) dazu.

Charts mit Statistiken auf einem Mac

Charts mit Statistiken auf einem Mac

Welche Arten von Vergleichsrechnung existieren?

Es gibt drei einzelbetriebliche Vergleichsarten:

  1. der Zeitvergleich
  2. der Verfahrensvergleich
  3. sowie der Soll-Istvergleich

Unter einem zwischenbetrieblichen Vergleich versteht man den Benchmark, also  den Vergleichsmaßstab. Man spricht vom Benchmarking, das man sinngemäß mit  Maßstäbe vergleichen übersetzen kann. Hier werden Prozesse oder Ergebnisse mit einem festgelegte Bezugsprozess oder -wert vergleichend analysiert.

Im Bankenwesen gibt es die folgende Bezugswerte:

  • der Basiswert
  • der Leitzins
  • der Referenzzinssatz
  • oder der Basiszinssatz

Planungsrechnung

Mit der unternehmens- und betriebsbezogene Vorschaurechnung beschäftigt sich die Planungsrechnung. Dabei werden betriebswirtschaftliche Methoden angewendet.

Es dient als Entscheidungsvorbereitung für alle Bereiche und Strategien im eigenen Unternehmen.

Auch im Wirtschaftsportal von Lern-Online.net findet man viele Videos zu diversen Themen des Rechnungswesens.

Studiert ihr eine Wirtschaftswissenschaft oder habt ihr vor ein Studium der Wirtschaftswissenschaft in Zukunft angezufangen? Schreibt mir eure Erfahrungen oder Vorstellungen von diesen Studienbereich in einem Kommentar hier. Teilt mir gerne eure Meinung zum Thema Rechnungswesen mit.

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