Ein Interview mit der Konkurrenz

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Nachdem ich von Andreas von Mindpicnic interviewt wurde, habe ich mich mit diesem Interview bei ihm revanchiert ;-) Ich habe mich per E-Mail mit dem Webmaster einer relativ neuen und sehr interaktiven Lernplattform, die Web 2.0 Charakter besitzt, über die Arbeit an unseren Online-Projekten, die Kunst Meschen mit Hilfe des Internets etwas beizubringen sowie über die Programmierung geredet.

Screenshot Mindpicnic

Lieber Andreas, seit einiger Zeit ist “Mindpicnic.de„ online, erzähle uns bitte um was für eine Seite es sich handelt und worin der Mehrwert für die Besucher besteht.

Andreas Stuhlmüller: Mindpicnic ist eine E-Learning-Plattform, mit der jeder selbständig online lernen und seine Lernfortschritte kontrollieren kann. Egal ob Sprachen, andere Schulfächer oder Computerwissen. Alles, was sich mit Karteikarten, Büchern und anderen Texten lernen lässt, kann auch mit Mindpicnic gelernt werden.

Mindpicnic schätzt Tag für Tag ab, wie viel man noch weiß â€” für jede Karteikarte, die man gelernt hat, für jede Seite Text, die man gelesen hast. Nur die Dinge, die wirklich wiederholt werden müssen, legt Mindpicnic dann zum erneuten Lernen vor. Wer so wenig Zeit wie möglich mit dem Wiederholen von bereits Gelerntem verschwenden und gleichzeitig nichts Wichtiges vergessen will, ist bei Mindpicnic richtig.

Wie kamst du auf die Idee von “Mindpicnic„? Hattest du schon vorher Webseiten erstellt?

Andreas Stuhlmüller: Im Sommer 2005 habe ich mein Abitur gemacht, mich gewundert, wie furchtbar ineffektiv wir doch lernen und angefangen, mir Gedanken zu machen, wie sich das ändern könnte. Nach einem Monat Planung und etwas mehr als einem halben Jahr Umsetzung war Mindpicnic online.

Neben Mindpicnic betreibe ich das Projekt AI Playground, ein Weblog zum Thema künstliche Intelligenz.

Was machst du am liebsten in deiner freien Zeit, außer deinem Online-Projekt?

Andreas Stuhlmüller: Das Konzept von freier Zeit, oder vielmehr “unfreier Zeit„, ist mir ein bisschen fremd. Haben wir nicht alle 24 Stunden pro Tag zur freien Verfügung, nur mit unterschiedlich starkem externen Druck hin zu bestimmten Aktivitäten? Okay, zum konkreten Teil der Antwort: Wenn ich nicht an Mindpicnic arbeite, lese ich sehr viel, treffe mich mit Freunden oder mache mir Gedanken über die Zukunft.

Welche Bücher oder Persönlichkeiten haben dein Leben beeinflusst und warum ?

Andreas Stuhlmüller: Das einflussreichste Buch war “Gödel, Escher Bach„ von Douglas R. Hofstadter. Ich kann nicht einmal klar definieren, warum. Wer es gelesen hat, wird mir zustimmen. “On Intelligence„ von Jeff Hawkins war ebenfalls aufschlussreich. Das Buch beschreibt allgemeinverständlich und plausibel, wie intelligente Algorithmen aussehen könnten und was in der ein oder anderen Form in den nächsten 30 Jahren auf uns zu kommt.

Daneben haben mich die Texte von Eliezer Yudkowsky stark beeinflusst. Ich erinnere mich an einen sonnigen Nachmittag im Sommer 2001, als ich auf dem Balkon saß und dabei war, der Reihe nach die Texte der ersten hundert Google-Suchergebnisse für die Suche nach “meaning of life„ zu lesen. Nachdem ich Eliezers Meaning of Life FAQ gelesen hatte, habe ich die Suche abgebrochen.

Was empfiehlst du Menschen, die auch bereits eine tolle Idee haben für eine Lernseite für Schüler/Studenten ?

Andreas Stuhlmüller: Just do it. Ideen an sich sind nicht viel wert, auf die Umsetzung kommt es an.

Was gefällt dir genau an unseren Projekt “Lern-Online„ besonders und was würdest du gerne bei uns ändern, wenn du die Möglichkeit dazu hättest?

Andreas Stuhlmüller: Sehr gut gefällt mir die große Vielfalt an Themen. Und dass trotz der Vielfalt die Tiefe nicht vernachlässigt wurde.

Es ist nicht leicht, echte Kritikpunkte an Lern-Online zu finden. Eine deutlichere Trennung zwischen redaktionellen Inhalten und Werbung wäre meiner Meinung nach sinnvoll.

Schauen wir mal in die Zukunft des E-Learnings. Was werden in der Zukunft deiner Meinung nach die neuen Trends in E-Learning und werden die Jugendlichen ständig mehr über das Internet lernen ?

Andreas Stuhlmüller: Ich weiß nicht, ob E-Learning für Jugendliche interessanter ist als für andere Altersgruppen, aber generell steht dem Bereich ein großes
Wachstum bevor. In einigen Jahren werden wir zurückblicken und uns darüber unterhalten, wie “damals„, in der Anfangszeit, dem Bereich
noch kaum jemand Beachtung geschenkt hat. Und wie es dann weiterging: Wie zunächst die Schüler, die das Lernen online für sich entdeckten, Vorteile gegenüber ihren Klassenkameraden hatten. Wie der Anteil der E-Learner mit jedem Jahr stieg. Und was für eine Rolle die Integration von Video und Audio spielte. Aber ich will nicht gleich alles verraten ;-).

Ich danke dir für deine ausführlichen Antworten, Andreas und wünsche dir weiterhin viel Erfolg mit Mindpicnic.

3 thoughts on “Ein Interview mit der Konkurrenz

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