Die Fluchtpunktperspektive

Wo liegt der Fluchtpunkt?
Herr K. und sein Sohn stehen vor einem Tisch. Beide sehen sich den Tisch an. Das ganze sieht also etwa so aus:

Somit ist der Tisch der Fluchtpunkt. Die Blicke (in rot dargestellt) verlaufen auf einen einzelnen Punkt auf dem Tisch (in der Zeichnung schauen beide auf die Stelle vor dem ersten Gefäß). Normalerweise sucht sich der Mensch immer einen Punkt, den er fixiert.
Herr K. und sein Sohn beschließen, einen Spaziergang zu machen. Auf ihrem Weg gibt es eine Stelle, an der rein gar nichts ist, kein Baum, kein Gras, einfach nur nichts (existiert so ein Ort eigentlich???). Beide sehen daher gerade aus. Das ganze schaut dann so aus:
Wieder sind die roten Linien die Blicke der Beiden. Daraus ist zu folgern, dass der Fluchtpunkt auf Augenhöhe des Betrachters liegen muss. Dadurch entstehen natürlich verschiedene Sichten auf ein Objekt oder eine Landschaft.

Praktisches Beispiel
Nachdem wir jetzt wissen, wo der Fluchtpunkt liegen muss, wollen wir doch direkt einen Versuch machen. Wir wollen fünf offene Kisten zeichnen, die wir in Kreuzform anlegen. Die Augenhöhe soll horizontal in der Mitte der zentralen Kiste verlaufen. Der Fluchtpunkt bildet den Mittelpunkt der zentralen Kiste.
Zuerst beginnen wir damit, ein Quadrat zu zeichnen, das die zentrale Kiste werden soll. Wie gesagt soll das Quadrat als Mittelpunkt den Fluchtpunkt haben. Die Seitenlänge sollte 2cm sein. Jetzt zeichnen wir gestrichelte Linien von allen vier Ecken aus in Richtung des Fluchtpunktes. Diese Linien sollen durch die Ecken eines kleineren Quadrates im Inneren des ersten gehen. Das kleinere Quadrat sollte eine Seitenlänge von 1cm haben. Jetzt verbinden wir die Ecken mit denen des größeren Quadrates, und zwar so, dass eine Kiste entsteht.